Sanftes Heilen mit den Händen
Der Mensch führt Tag für Tag ca. 20.000 Atembewegungen durch und das Herz schlägt täglich ungefähr 100.000 Mal. Dies sind alles Bewegungen, die unbewusst geschehen, auf die wir nie alleine einen willentlichen Einfluss haben. Dabei geschehen diese Bewegungen, ob willentlich oder vegetativ, nicht vereinzelt, sondern eine Bewegung löst die andere aus und gemeinsam bilden Sie ganze Bewegungsketten. So funktionieren die Verdauungsorgane nicht einzeln, sondern immer im Zusammenspiel und so kann die Lunge den Körper nur mit Sauerstoff versorgen, weil der Herzmuskel ständig sauerstoffarmes Blut in die Lungenbläschen pumpt. Selbst wenn wir beim Gehen nur den Fuß heben setzen wir damit eine Muskelkette in Bewegung, die vom Fuß bis zu den Schultern reicht. Wenn jedoch Einflüsse einen der beteiligten Körperbereiche in seiner Bewegung einschränken, kann dieser nicht mehr seiner normalen Funktion nachgehen und die Auswirkungen können dann bis in das letzte Glied der Bewegungskette reichen.
Muskeln, Knochen oder andere Bereiche können nicht funktionieren, wenn sie nicht kontinuierlich mit Sauerstoff, Nährstoffen und Hormonen über die Blutbahnen, mit reinigender Lymphe über die Lymphgefäße, mit steuernden Impulsen über die Nervenbahnen versorgt werden. Deshalb spielen in der Osteopathie die Gefäßsysteme eine entscheidende Rolle. Sie ermöglichen der Struktur überhaupt erst ihre Funktion. Die Osteopathie behandelt keine Krankheiten. Sie geht aber den Ursachen der Krankheiten auf den Grund. Sie „fragt nach“, warum eine Krankheit ausgebrochen ist und was den Organisamus bisher daran gehindert hat zu gesunden.
In der Regel ist eine Bewegungseinschränkung, Ursache der Krankheit. Diese Restriktion wird der Osteopath mit seinen Händen und diversen Bewegungstests aufspüren und behandeln. So kann er dem betroffenen Bereich wieder zu seiner natürlichen Bewegung verhelfen, zu seiner eigentlichen Funktion und so dem Körper die Möglichkeit verschaffen, sich selbst zu heilen. Der Osteopath regt die Selbstheilungskräfte des Patienten an, indem er die Widerstände löst, die der Heilung im Weg stehen.